Im ersten Jahr nach der Corona-Pandemie blickt vbl auf ein positives Geschäftsjahr zurück. Die Verkehrsbetriebe Luzern AG macht im Kerngeschäft öV einen Verlust von rund 0,8 Millionen Franken. Die Konzernrechnung 2022 schliesst jedoch mit einem konsolidierten Jahresgewinn von 0,97 Millionen Franken ab. Das positive Jahresergebnis konnte unter anderem aufgrund des Liegenschaftsverkaufs in Stans erzielt werden.
Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung der Verkehrsbetriebe Luzern AG waren sich im Rahmen der Anfang 2022 eingeführten neuen Strategie einig, dass der Besitz einer Liegenschaft in Stans nach dem Verlust des Fahrauftrages im Kanton Nidwalden keinen Sinn mehr ergibt. Deshalb hat die Tochtergesellschaft der VBL AG, die vbl transport ag, die Liegenschaft Rieden 2&4 in Stans im März 2022 an die Tellco Anlagestiftung mit Sitz in Schwyz verkauft. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Wieder deutlich mehr Fahrgäste sowie höhere Verkehrseinnahmen
Im Geschäftsjahr 2022 konnte der Umsatz gegenüber dem Jahr 2021 um 7,1 Millionen Franken gesteigert werden. Dies ist primär darauf zurückzuführen, dass sich die Fahrgastfrequenzen und somit auch die Verkehrseinnahmen (+6,9 Millionen Franken im Vergleich zu 2021) gegenüber den beiden von der Corona-Pandemie geprägten Vorjahren wieder erholt haben. Dies ist wohl auch darauf zurückzuführen, dass die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr am 1. April 2022 nach fast zwei Jahren wieder aufgehoben worden war. Gegenüber dem Jahr 2019 sind die Verkehrseinnahmen im Geschäftsjahr 2022 noch immer um sechs Prozent tiefer.
Auch die Fahrgastzahlen waren im Geschäftsjahr 2022 um 13 Prozent tiefer als im Jahr 2019 vor der Corona-Pandemie. Gegenüber dem Vorjahr konnten die Einsteigerzahlen jedoch von 36,5 Millionen auf 42,4 Millionen gesteigert werden. Das sind rund sechs Millionen Fahrgäste mehr als im Jahr 2021, was einer Fahrgastzunahme von über 15 Prozent entspricht.
Gestiegene Energiekosten und höhere Dieselpreise
Die steigenden Energiekosten haben die Verkehrsbetriebe Luzern AG im Jahr 2022 stark beschäftigt. Insgesamt sind die Energiekosten im Geschäftsjahr 2022 gegenüber 2021 um 0,78 Millionen Franken gestiegen. Der Hauptgrund war der deutlich höhere Dieselpreis, welcher denn auch ein Faktor für den Verlust im Kerngeschäft öV von 0,8 Millionen Franken im Geschäftsjahr 2022 ist.
Den Fahrstrom hatte die Verkehrsbetriebe Luzern AG bereits weit im Voraus zu einem fixen Preis zu vorteilhaften Konditionen eingekauft. Deshalb war die VBL AG nicht von den stark angestiegenen Strompreisen betroffen. Für die kommenden Jahre muss jedoch mit deutlich höherem Stromaufwand gerechnet werden.
Cyber-Angriff hatte keine Auswirkungen auf den Betrieb
Mitte Mai 2022 wurden die Verkehrsbetriebe Luzern Opfer eines gezielten Cyberangriffs. Der Busbetrieb war vom Cyberangriff nicht betroffen, die Busse verkehrten stets normal und auch die Billettautomaten funktionierten problemlos.
Der Cyber-Angriff konnte im Berichtjahr 2022 abgeschlossen werden. Die Ermittlung der Täterschaft verlief bisher erfolglos, die Strafanzeige wurde daher durch die Staatsanwaltschaft Luzern bis auf weiteres eingestellt.
Verkehrsbetriebe Luzern stehen vor grossen Herausforderungen
Die finanzielle Berichterstattung erfolgt nach dem Rechnungslegungsstandard Swiss GAAP FER. Für die im öffentlichen Verkehr tätige Verkehrsbetriebe Luzern AG erfolgt der Rechnungsabschluss zudem nach der Verordnung des UVEK über das Rechnungswesen konzessionierter Transportunternehmen (RKV).
Die steigenden Energiekosten, die vom Verkehrsverbund Luzern VVL angekündigten Linienausschreibungen und die weiterhin tieferen Fahrgastzahlen gegenüber den Jahren vor der Pandemie stellen die Verkehrsbetriebe Luzern AG vor grosse Herausforderungen. Es wird alles darangesetzt, diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern, damit wichtige Arbeitsplätze in der Stadt Luzern erhalten werden können.
Medienmitteilung Geschäftsbericht
vbl Geschäftsbericht 2022