Die Verkehrsbetriebe Luzern blicken auf ein sehr spezielles Geschäftsjahr 2020 zurück. Erstmals seit der Umwandlung 2001 in eine Aktiengesellschaft wurde ein negatives Jahresergebnis erzielt. Die Konzernrechnung schliesst mit einem konsolidierten Jahresverlust von minus 7,2 Mio. Franken ab. Im Geschäftsjahr 2020 hat der vbl-Konzern eine starke Abnahme des Umsatzes von 100,2 Mio. CHF um rund 14,7 Mio. CHF auf 85.5 Mio. CHF zu verzeichnen. Die Verkehrseinnahmen sind gegenüber dem Vorjahr um 11,2 Mio. CHF oder 23% tiefer. Die insgesamt negativen Ergebnisse sind eine direkte Folge der Corona-Pandemie.
Massiver Rückgang bei den Fahrgastzahlen
Die Pandemie hatte auch grosse Auswirkungen auf die Fahrgastzahlen. Die Ausrufung des nationalen Notstands durch den Bundesrat führte im Frühjahr 2020 zu einer mehrwöchigen, deutlichen Angebotsreduktion im öffentlichen Verkehr. So reduzierte vbl den Fahrplan von 23. März bis am 4. Mai 2020 genau während sechs Wochen.
Das Jahr 2020 endete mit 36.67 Mio. Fahrgästen über alle öV-Produkte. Dies entspricht einem Einbruch von fast 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Verhältnismässig die grösste Einbusse von rund 60 Prozent der Fahrgäste erlitt der «nachtstern», dessen Betrieb während ziemlich genau sechs Monaten eingestellt bleiben musste.
Viele Schutzmassnahmen für die Fahrgäste und Mitarbeitenden
Noch bevor die Corona-Infektionszahlen im März 2020 zum ersten Mal markant anstiegen, aktivierte vbl das interne Notfall- und Krisenmanagement unter der Führung des Leiters Betrieb. Auf Bundesratsempfehlungen und Weisungen des BAG zur Reduktion von Infektionsgefahren reagierte vbl stets umgehend mit den erforderlichen Schutzmassnahmen. Zum Schutz der Fahrgäste und Fahrdienstmitarbeitenden wurde die Reinigung in den Bussen intensiviert. Für den Fahrerarbeitsplatz wurde eine Trennscheibe zur Verminderung der Virus-Übertragung entwickelt und eingebaut.
Tolle Mitarbeitenden-Zufriedenheit trotz Corona
Im vergangenen Jahr führte vbl wieder eine Mitarbeiterbefragung durch. Die sehr hohe Rücklaufquote von 79% zeigte das grosse Interesse der Mitarbeitenden. Die Corona-Pandemie schmälerte das Gesamtergebnis nicht. Die Messung der Mitarbeiterloyalität zeigt einen absoluten Höchstwert mit insgesamt 8.2 Punkten auf einer 10er Skala. Die Mitarbeiterloyalität wird aufgrund der Wiederwahl des Arbeitgebers (8.1), der Weiterempfehlung des Arbeitgebers (8.1), der eigenen Motivation (8.2) sowie der allgemeinen Zufriedenheit mit dem Arbeitgeber (8.2) ermittelt. Sämtliche Aspekte konnten im Vergleich zur letzten Befragung im Jahr 2017 nochmals gesteigert werden.
Geschäftsleitung verzichtet freiwillig auf variable Entschädigung
Wie in den Vorjahren werden auch im Geschäftsbericht 2020 die Saläre und Vergütungen der Geschäftsleitung und dem Verwaltungsrat offengelegt. Bei allen Vergütungen handelt sich um Bruttovergütungen ohne Abzüge für die Sozialversicherungen. Die Basisvergütungen beinhalten beim Verwaltungsrat die Grundentschädigungen, bei der Geschäftsleitung die Grundsaläre. Die variablen Vergütungen umfassen im Falle der Geschäftsleitung erfolgs- bzw. zielabhängige Entschädigungen, die sich auf das Vorjahr 2019 bezogen und im 2020 ausbezahlt wurden. Auf die variablen Vergütungen 2020, welche im Jahr 2021 ausbezahlt würden, verzichtet die gesamte Geschäftsleitung freiwillig.
Medienmitteilung Geschäftsbericht
Geschäftsbericht 2020
vbl in Zahlen 2020