Geschäftsbericht 2019

Als Konzerngesellschaft kann vbl auch 2019 auf ein sehr erfreuliches Jahr zurückblicken. Die vbl-Gruppe konnte im vergangenen Jahr erstmals über 51 Mio. Fahrgäste transportieren. Die Konzernrechnung schliesst dank deutlich mehr Verkehrseinnahmen als im Vorjahr mit einem konsolidierten Jahresgewinn von 6,7 Mio. Franken ab.

Im Geschäftsjahr 2019 hat der vbl-Konzern eine starke Zunahme des Umsatzes um rund 8,6 Mio. Franken auf 100,7 Mio. Franken verzeichnen können. Der Konzerngewinn 2019 in der Höhe von 6,7 Mio. Franken konnte primär aufgrund der guten Resultate in allen Tochtergesellschaften erzielt werden. Es sind folgende Abweichungen zum Vorjahr zu erwähnen:

  • Im Bereich des konzessionierten und bestellten öV waren die Verkehrseinnahmen um 4,6 Mio. Franken höher.
  • Insgesamt war der Ertrag aus Leistungen 3,6 Mio. Franken höher.  Davon sind 2,4 Mio. Franken höhere Leistungen aus dem Bahnersatz und rund 0,4 Mio. Franken aus dem Reisebus-Geschäft.
  • Es mussten auf Autobussen und dem alten Vertriebssystem S-POS rund 1,6 Mio. Franken weniger Abschreibungen vorgenommen werden.


Total erstmals über 51 Mio. Fahrgäste transportiert
Im Jahr 2019 verzeichnete vbl auf den vom Verkehrsverbund Luzern (VVL) bestellten Linien ein Total von 48,7 Mio. Fahrgästen, was einem Zuwachs von knapp 1 Mio. Fahrgästen (+2,02%) gegenüber dem Vorjahr entspricht. Zusammen mit den Nebengeschäften wie dem Tellbus, nachtstern und der Thepra AG, Stans erreichte die vbl-Gruppe erstmals in der Geschichte ein Gesamttotal von über 51 Mio. Passagieren.


Verlängerung der Linie 1 und neues Zweitdepot in Root
Das Angebot auf den vbl-Linien wurde per Fahrplanwechsel 2019/2020 ausgebaut, insbesondere im Rontal. Mit der Inbetriebnahme der verlängerten Trolleybuslinie 1 nach Ebikon Fildern (Mall of Switzerland) konnte ein langjähriges Projekt erfolgreich abgeschlossen werden. Ebenfalls ein Meilenstein im Jahr 2019 war die Inbetriebnahme des neuen Zweitdepots in Root mit Platz für die Parkierung von 27 Bussen. Auch die Einführung des Danke-Knopfes im vergangenen Herbst war ein lang ersehntes Highlight. Der Danke-Knopf kann von unseren Fahrdienstmitarbeitenden betätigt werden, wenn ihnen andere Verkehrsteilnehmende aus einer Haltestellenbucht die Vorfahrt gewähren.
 

Tolle Kundenzufriedenheitsumfrage motiviert vbl Mitarbeitende
Mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter standen im Berichtsjahr bei vbl im Einsatz und haben zum Erfolg beigetragen. Im März 2019 wurden die Ergebnisse der neuen Kundenzufriedenheitsumfrage des Verkehrsverbundes Luzern VVL bekannt. vbl schloss mit drei Punkten (von 74 auf 77 Punkte) besser ab als in der vorherigen Befragung. Dies ist der Verdienst von unseren Mitarbeitenden, welche sich tagtäglich für die Kundinnen und Kunden einsetzen. Sei es in unseren Fahrzeugen am Steuer, an Verkaufsschaltern oder im Hintergrund. Wir sind für unsere Fahrgäste in der Stadt und Agglomeration Luzern unterwegs, aber auch auf der Schnellbuslinie nach Altdorf (Tellbus) sowie mit unserem Postautounternehmen Thepra AG, Stans, im ganzen Kanton Nidwalden.


vbl setzt zusammen mit dem VVL auf Elektromobilität
Im Bereich des strassengebundenen öV findet ein Wandel vom Dieselbetrieb zur Elektromobilität statt. Mit dem Trolleybus betreiben wir bereits rein elektrische Linien. Unsere Kompetenz im Bereich der Elektromobilität ist hoch. In Zukunft werden oberleitungslose elektrische Antriebarten (z.B. Elektrobusse, die über Nacht im Depot aufgeladen werden) an Bedeutung gewinnen. Hier entwickeln wir das Konzept der Elektromobilität in enger Abstimmung mit unserem öV-Besteller (VVL) weiter. Alle Bemühungen zielen darauf ab, unseren Beitrag zum Klimaschutz und zur Reduktion der CO2-Emissionen zu leisten. Anfang dieses Jahres entschied der VVL, dass vbl ab Ende 2021 auf der Linie 10 (Luzern Bahnhof – Obergütsch) erstmals einen Depotlader-Batteriebus einsetzen wird.


16 Mio. Franken Forderung VVL: Politische Vorgänge abwarten
Auf Antrag der Geschäftsleitung hat der Verwaltungsrat der VBL AG Anfang März entschieden, dem Verkehrsverbund Luzern (VVL) einmalig rund 16 Millionen Franken zu zahlen, wenn die Stadt Luzern als Eignerin dazu ihr Einverständnis erteilt. Mit dieser Vorgehensweise will VBL möglichst eine rechtliche Auseinandersetzung vermeiden und das gute Einvernehmen mit dem VVL wahren. Im vergangenen Monat fanden zwischen Stadt und VBL sowie zwischen VVL und VBL verschiedene Gespräche statt. Das Kantonsparlament sowie die Geschäftsprüfungskommission des Stadtparlaments werden sich diesen Monat mit der Angelegenheit befassen, diese politischen Vorgänge gilt es abzuwarten. Zudem hat der Regierungsrat die kantonale Finanzkontrolle beauftragt, die vom VVL veranlassten Massnahmen und den Inhalt einer vorgesehenen Vereinbarung zwischen VVL und VBL zu überprüfen, wenn diese vorliegt. In Absprache mit unserer Revisionsgesellschaft wurde im Berichtsjahr 2019 jedoch vorsorglich eine Rückstellung in der Höhe von 16 Millionen Franken gemacht.


Corona-Krise wird vbl Rechnung 2020 stark belasten
Die aktuelle Corona-Krise wird zwar das Berichtsjahr 2020 belasten, trotzdem sind Fragen rund um die finanziellen Einbussen allgegenwärtig. Aktuell muss davon ausgegangen werden, dass vbl im Jahr 2020 einen Verlust von bis zu 10 Mio. Franken erleiden wird. Für den Monat April blieben die Verkehrseinnahmen beispielsweise fast komplett aus. Die Verkaufsstellen wurden mehrere Wochen lang geschlossen, die vbl fahrschule eingestellt. Der nachtstern bleibt bis auf weiteres eingestellt und das Reisebusgeschäft ist weiterhin stark reduziert. Wie und wann sich die Lage im öffentlichen Verkehr entspannen wird und die Fahrgäste wieder auf den öV setzen, ist momentan ungewiss.

 

MM Geschäftsbericht 2019

Geschäftsbericht 2019

vbl in Zahlen 2019